75 Jahre Erklärung der Menschenrechte - weltweit und in Göttingen

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Wo beginnen Menschenrechte? In kleinen Orten, ganz in der Nähe – so nah und so klein, dass die Orte auf keiner Landkarte der Welt gesehen werden können. Dennoch bedeuten sie die Welt für jede einzelne Person: die Nachbarschaft, in der wir leben; die Schule oder Hochschule, die wir besuchen; die Fabrik, der Bauernhof oder das Büro, wo wir arbeiten.“ (Eleanor Roosevelt)

Die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte wurde am 10. Dezember 1948 verabschiedet. Die Mitglieder der Vereinten Nationen setzten damit ein Zeichen: Nie wieder sollten die Würde und Rechte der Menschen so angegriffen werden wie das in den Jahren vor der Verlautbarung der Fall gewesen war, als der Zweite Weltkrieg wütete und im Zuge des Holocausts unzählige Menschen aufgrund ihres Glaubens, ihrer Rassifizierung, politischen Einstellung, ihrer Sexualität oder körperlichen und geistigen Be_hinderungen strukturell und brutal ermordet wurden. Die Unterzeichnenden versuchten, allen Menschen der Welt Grundrechte zuzusichern. Dass die Realität anders aussieht, sehen wir anhand vieler Beispiele weltweit. Nicht nur in den Zahlen von im Mittelmeer ertrinkenden Geflüchteten an den EU-Außengrenzen, anhand von menschenverachtenden Verhältnissen in Gefängnissen wie Guantánamo, oder in der Ausbeutung in den Lieferketten unserer Konsumgüter. Auch in alltäglichen rassistischen Anfeindungen, im Lohngefälle zwischen den Geschlechtern, oder in den Zahlen der Wohnungs- und Obdachlosigkeit direkt vor unseren Haustüren im Stadtgebiet.

Menschenrechte werden auch in Göttingen immer wieder missachtet. Gleichzeitig werden sie fortgehend und vehement eingefordert: Zum Beispiel von den mutigen Frauen im Iran und Afghanistan oder von Klimaaktivist*innen aus allen Ländern der Welt. Betroffene und privilegierte Menschen, die ihnen solidarisch zur Seite stehen, rufen auch in Göttingen immer wieder Petitionen ins Leben, gehen auf Demonstrationen und lehnen sich gegen globale Ungerechtigkeiten und Menschenfeindlichkeit auf. In diesem Jahr wollen wir für die Durchsetzung der Menschenrechte weiterkämpfen. Wir wollen lernen, kritisch reflektieren, uns engagieren – und wir wollen gemeinsam das Jubiläum der Allgemeinen Erklärung feiern. Die hier aufgeführten Veranstaltungen können dafür einen Rahmen bieten. Für die Zusammenarbeit bedanken wir uns bei unseren Kooperationspartner*innen:

Göttinger amnesty international Gruppe | St. Johannis Göttingen | Ulrike Oerter - Werkstatt für Tanz und Töne | Bovender amnesty international Gruppe

Veranstaltungen in Göttingen und Umgebung

Ungerechtigkeit an irgendeinem Ort bedroht die Gerechtigkeit an jedem anderen.“ (Martin Luther King)

 

FAMILIENGOTTESDIENST mit Taufmöglichkeit
So 04.06. | 10 Uhr
Ort: Ev. Reformierte Gemeinde, Untere Karspüle 11, Göttingen
"Gottesdienst unter Beteiligung des Community Dance Projekts HUMAN mit ersten Choreographieausschnitten aus der laufenden Projektarbeit"
Den Gottesdienst hält Pastor Ebener.

 

FILM: 5 Jahre Leben – Spielfilm basierend auf der wahren Geschichte von Murat Kurnaz

Mo 12.06. | 19:30 Uhr

Ort: Lumiere, Geismar Landstr. 19, Göttingen

Die Geschichte von Murat Kurnaz, der 5 Jahre lang unschuldig im US-Gefangenenlager Guantánamo inhaftiert war.

 

HUMAN - Community Dance Projekt

Öffentliche Generalprobe: Sa 17.06. | 17 Uhr

Aufführung: So 18.06 | 17 Uhr

Ort: Ev.-Reformierte Gemeinde, Untere Karspüle 11, Göttingen

Leitung: Jan Hartling, Julia Rott und Ulrike Oerter

Choreografien zum Thema „Menschlichkeit Jetzt!“,

mit Musik von Helge Burggrabe

Unter Trägerschaft des Kulturzentrum KAZ und in Kooperation mit der Werkstatt für Tanz und Töne, dem Tanzzentrum Göttingen, der Ev. Reformierten Gemeinde und der Katholischen Hochschulgemeinde Göttingen

 

RADTOUR: Göttinger Wald, Pfad der Menschenrechte

So. 02.07. | 10:30 – 17:00 Uhr

Ort: Pavillion Schillerwiese, 37085 Göttingen

Veranstalter*in: Amnesty International Bovenden + ADFC

Gemeinsamen Radtour zum Pfad der Menschenrechte

 

FOTO-AUSSTELLUNG „Menschen auf der Flucht“

9.9. - 26.11.

Ort: Johanniskirche, Johanniskirchhof, Göttingen

Fotograf*innen der internationalen Fotoagentur Magnum zeigen eindrucksvolle Momentaufnahmen zum Leben von Menschen auf der Flucht seit 1948 bis heute - aber auch, wie diese zum neuen Lebensalltag wird und Notlösungen zum Dauerzustand werden.

Die Ausstellung macht deutlich, dass große Fluchtbewegungen nichts Neues sind. Sie umfasst 80 Jahre und geht zurück bis zum Zweiten Weltkrieg – eine Zeit massiver Vertreibungen. Damals wie heute haben Fotograf*innen vor Ort die Ereignisse dokumentiert. Ende 2022 waren weltweit über 100 Millionen Menschen aufgrund von bewaffneten Konflikten und Verfolgung gezwungen, ihr Zuhause zu verlassen. 27 Millionen Menschen aller Geschlechter und Altersgruppen sind deshalb aus ihren Heimatländern geflohen. Die sogenannte Flüchtlingskrise erscheint heute als unlösbares Problem. Doch was wir tatsächlich erleben, ist eine Krise der Verantwortung und eine Krise der Solidarität.

Ergänzt wird diese Fotoausstellung durch Bilder, die geflüchtete Frauen in Göttingen im Rahmen einer Malgruppe des Projekts "Myway" erstellt haben.

Diese Ausstellung findet im Rahmen der Veranstaltungsreihe zum 75.Geburtstag der Allgemeinen Menschenrechtserklärung in Göttingen statt. Kooperationspartner*innen sind u.a. Amnesty international Göttingen, Kirchengemeinde St. Johannis, EPIZ u.a.m.

 

WANDERUNG auf dem Pfad der Menschenrechte

Sa. 19.08. | 14:00 – 17:00 Uhr

Ort: Plesse-Parkplatz/Übersichtstafel

Geführte Wanderung mit der AMNESTY INTERNATIONAL Gruppe Bovenden, inkl. Einkehr auf dem Burghof der Plesse-Gastronomie. Der gesamte Pfad ist 11 km lang, kann aber auch abgekürzt werden.

 

CHAILLOT: Ballettabend mit klassischer Musik zum Thema 75 Jahre Menschenrechte

Sa + So 23. + 24.09. | jeweils 18:00 Uhr

Ort: Johanniskirche, Johanniskirchhof, Göttingen

Ein Abend mit dem Ensemble „art la danse“ und dem Göttinger Symphonieorchester

 

GOTTESDIENST Reformationstag „Ein freier Mensch sein“

Di 31.10. | 17.00 Uhr

Ort: Johanniskirche, Johanniskirchhof, Göttingen

 

PODIUM: „Zwischen Wahrheitsanspruch und Tolerenz - Christentum in der Vielfalt der Religionen“

16.11. | 20 Uhr

Ort: Johanniskirche, Johanniskirchhof, Göttingen

Mit Prof. Dr. Martin Laube, Prof. Dr. Andreas Busch, Dr. Anna-Maria Klassen u.a.

 

ELIAS Oratorium von Felix Mendelssohn Bartholdy

19.11. | 17:00 Uhr

Ort: Johanniskirche, Johanniskirchhof, Göttingen

Inkl. Kritische Auseinandersetzung mit dem Thema "Menschenrechte - ein Recht auf Religion - Religionsfreiheit".

 

GOTTESDIENST Sicher nicht – oder? Menschsein in Krisenzeiten

Mi 22.11. | 18 Uhr

Ort: Johanniskirche, Johanniskirchhof, Göttingen

Gottesdienst am Buß- und Bettag zur Friedensdekade

 

SCHREIBCAFEs zum internationalen Briefmarathon „Schreib für Freiheit“ von Amnesty International

Do 30.11.; 18 - 20 Uhr | So 10.12.; 12-16 Uhr

Ort: Johanniskirche, Johanniskirchhof, Göttingen

Eine Einladung, sich durchs Briefe schreiben zusammen mit vielen Aktiven weltweit für die Einhaltung von Menschenrechten einzusetzen: Jeder Brief kann Leben retten!

 

GOTTESDIENST zum Tag der Menschenrechte

So. 10.12. | 11 Uhr

Ort: Johanniskirche, Johanniskirchhof, Göttingen

Am 2. Advent im Rahmen des Jahresthemas an St. Johannis „75 Jahre Menschenrechte“

 

Dauerhafte Angebote:


GEOCACHE - Auf der Suche nach Menschenrechten
Ort: Göttingen, Koordinaten: N 51°32.089, E 9°54.762

Die Schatzsuche führt zu den unterschiedlichsten Orten, die einen Bezug zu den Artikeln der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte haben. Gelöste Rätsel ergeben die Koordinaten für die nächsten Stationen.

 

WANDERUNG auf dem Pfad der Menschenrechte

Ort: Plesseforst/An der Plesseburg

Der 10 km lange Rundwanderweg regt an über Menschenrechte nachzudenken. Bei diesem Spaziergang begegnet man 16 Tafeln, auf denen die 30 Artikel der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte zu lesen sind.